31.01.2010

Princess in Prag - Über Franz Kafka




Franz Kafka
* 3. Juli 1883 in Prag, † 3. Juni 1924
deutschsprachiger Schriftsteller, stammt aus einer bürgerlichen jüdischen Kaufmannsfamilie


Seine Werke
Ein Hauptwerk bilden neben drei Romanen bzw. Romanfragmenten (Der Process, Das Schloss und Der Verschollene) zahlreiche Erzählungen.
Die Verwandlung, wo Gregor, der Protagonist und Sohn, ein riesiges Ungeziefer ist und sich im Laufe der Handlung immer nutzloser vorkommt, bis zu seinem Ableben, das Erleichterung für die Familie darstellt.
Das Urteil wichtigen Kurzgeschichte wo der Vater den Sohn Georg Bendemann zum „Tode des Ertrinkens“ verurteilt.
Im Brief an den Vater, den Kafka weder absenden noch veröffentlichen wollte, schreibt er, dass der Vater immerzu Macht über ihn gehabt hat.

Seine Familie:
Sein Vater wuchs in den ärmlichsten Verhältnissen auf,
seine Mutter stammte aus einer wohlhabenden Familie und verfügte über eine umfassendere Bildung als ihr Mann und hatte Mitspracherecht in dessen Geschäft
Seine beiden Brüder verstarben als Kleinkinder,
seine drei Schwestern wurden später in Konzentrationslager deportiert wo sich ihre Spur verlor
Die Kinder wurden ausschliesslich von Dienstpersonal aufgezogen.
Er lebte weitesgehend nach den Wünschen des tyrannischen Vaters und hatte kein besonders gutes Verhältnis zu ihm, da dieser ihn als Kind, als Jugendlichen und auch noch in Studienzeiten grob behandelte und unterdrückte. Er stand stets auf Distanz und in Hassliebe zu ihm.

Seine Mutter, die selbst die Werte und Urteile des Vaters übernahm, vermochte keinen wesentlichen Gegenpol zu dessen dominanter Rolle zu bilden.

Seine Persönlichkeit:
menschlich interessiert und setzte sich für die Arbeiter ein; ruhiger, persönlicher Umgang; wurde aber zu einem introvertierten und selbstkritischen, um nicht zu sagen „selbsthassenden“, Menschen .

Wichtige Beziehungen
 Max Brod

Die wichtigste Person war ohne Zweifel Max Brod, der ebenfalls Jura studierte; Brod erkannte die literarische Bedeutung Kafkas. Durch seine Vermittlung kam es auch zum Kontakt mit dem jungen Leipziger Rowohlt Verlag und zu Kafkas erster Buchpublikationseine

Sein Werdegang
1889 bis 1893 „Deutsche Knabenschule“ am Fleischmarkt in Prag
wechselte an das humanistische Staatsgymnasium in der Prager Altstadt,
1901 Abitur mit „befriedigend“
verließ zum ersten Mal Böhmen und reiste mit seinem Onkel Siegfried Löwy nach Norderney und Helgoland.
1901 bis 1906 Studium an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag, Studium der Rechte (begann aber mit Chemie und studierte ein Semester Germanistik und Kunstgeschichte)
Promoviert nach 5 Jahren
einjähriges unbezahltes Rechtspraktikum am Landes- und am Strafgericht
Oktober 1907 bis Juli 1908 arbeitete bei einer Versicherungsgesellschaft
1908 bis 1922 als Beamter in der „Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen“ (AUVA) in Prag
Seit 1910 als „Konzipist“ zur Betriebsabteilung, nachdem er sich durch den Besuch von Vorlesungen über „Mechanische Technologie“ an der deutschen Technischen Hochschule in Prag darauf vorbereitet hatte.
In Anerkennung seiner Leistungen wurde der „Aushilfsbeamte“ darum vier Mal befördert
1910 Konzipist
1912 lernte Felice Bauer kennen, briefliche Annäherung, offene Briefe über das Ringen und Zweifel einer Verlobung und seine Angst ums Schreiben (300 Briefe) kurze Begegnungen
1912, In der Nacht vom 22 auf 23. September entsteht in 8 Stunden "Das Urteil"
1913 Vizesekretär
1914, 1. Juni offizielle Verlobung mit Felice Bauer, Im Juli Entlobung
1915 erstmals als militärisch „voll verwendungsfähig“ eingestuft aber im Ersten Weltkrieg wurde er von der Front geschützt durch die Erklärung seiner Versicherungsanstalt als unersetzliche Fachkraft

Er kümmerte sich im Rahmen der „Kriegerfürsorge“ um die Rehabilitation und berufliche Umschulung von Schwerverwundeten
1917 nochmalige Verlobung m. Felice Bauer, Entlobung und Erkrankung an Lungentuberkulose.Er bat um Pensionierung. Die Anstalt sperrte sich.
1918 im Herbst erkrankte er an der Spanischen Grippe, mehrwöchige Lungenentzündung
1919 Verlobung mit Julie Wohryze, Vater interveniert gegen diese Verlobung - Entlobung
Generalabrechnung mit ihm im Brief an den Vater, den er allerdings nie abschickte.
1920 Beförderung zum Sekretär
1920/21 Verhältnis zu der selbstbewussten, freisinnigen Journalistin Milena Jesenská; gleiches Muster: briefliche Annäherung, später wachsende Selbstzweifel und Rückzug
1922 Beförderung zum Obersekretär
Die Anstalt gab ihn am 1. Juli 1922 endgültig frei.
Erst in den letzten Monaten seines Lebens wird von einer ausgefüllten Beziehung berichtet, die zu der Kindergärtnerin Dora Diamant.
1923/24 Berlin; greift die Tuberkulose auch auf den Kehlkopf über, Kafka verliert allmählich sein Sprechvermögen und kann nur noch unter Schmerzen Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen.
1924 April Diagnose Kehlkopftuberkulose
3. Juni 1924 stirbt im Sanatorium Kierling bei Klosterneuburg im Alter von 40 Jahren. Als offizielle Todesursache wurde Herzversagen festgestellt.

Weltweit bekannt wurde Kafkas Werk jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg, zunächst in den USA und Frankreich, in den fünfziger Jahren dann auch im deutschsprachigen Raum.

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