24.10.2017

96 Stunden in Hamburg - Mein Reisebericht



 Willkommen in Hamburg


Hamburg stand für uns, wie auch zuvor Amsterdam, auf der Bucketlist und das war unser erster Trip nach Hamburg. Vorne weg gesagt, leider hat es sich nicht so beeindruckt und so begeistert, wie viele andere die ich kenne.

Planung und Vorbereitung

Auch wie in Amsterdam, haben wir uns für Hamburg  eine Ferienwohnung genommen. Auch hier waren die Kriterien - zentrale Lage, wenige Minuten zu Fuß zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und einen Balkon. Das haben wir in einer grossen Altbauwohnung in Hamburg St. Georg gefunden. Dieser Stadtteil an der Außenalster ist das bunteste Viertel in Hamburg. Es steht für bunt, lebendig und divers und ist wirklich eine kulturelle Mischung. Hier findet man verschiedene Kulturen, Religionen, Trubel, teuere Adressen und eine schwul-lesbische Szene mit bunten Regenbogenfahnen, aber auch eine schmuddelige Seite wie Sexkino, Prostitution, Junkies, Trinker und Elend. Ich kann das bestätigen, wir haben das alles wiedergefunden.

Für das parken hatten wir geplant das Auto in der Nähe in einer Tiefgarage am Bahnhof abzustellen, vorab konnte man hier aber nichts fürs parken reservieren. Hier kann man Tagestickets bezahlen, die beim Ausfahren dann am Automaten bezahlt werden. Der Preis lag bei 15 Euro pro Tag. 
Wer in einem bestimmten Restaurant essen will, reserviert besser lange vorher.
Wir haben für Tim Mälzer´s Bullerei  ca. 5 Wochen im Voraus reserviert und haben nur noch für einen Sonntag abend 18:45 einen Tisch bekommen. Einen Tisch für Freitag/Samstag oder eine andere Uhrzeit am Sonntag war nicht mehr möglich

Anreise und Ankunft in Hamburg

Wir sind direkt von Amsterdam nach Hamburg gefahren.Mit dem Auto.
An einem Freitag nachmittag dann vor Hamburgs Toren. MACHT. DAS. NICHT.

Hier im ersten Stock sind wir zu Hause in Hamburg St. Georg


 Angekommen - jetzt wird erstmal ausgepackt


  Zwei Balkone - vorne zum kucken und hinten um gemütliche ein Bier zu trinken


 Unser Schlafzimmer


Ja man ist echt ne Weile unterwegs von Amsterdam aus (ja, wir haben auch noch eine kleine Picknick-Pause eingelegt) und das Schlimmste ist der Stau wenn man vor Hamburg an einem Freitag nachmittag auf der Autobahn ist und nach Hamburg rein will. Wow, da sind wir echt sehr lange im Stop and Go gewesen und es gab keine Ausweichroute.

Wir standen mit unserem Vermieter per Handy in Kontakt, damit er wusste, wann wir den kommen. Vorneweg - unser Vermieter war toll. Er ist ein Opernsänger und ein Mordskerl (auch von der Größe). Wir hatten uns vor der Haustür verabredet und es klappte echt gut. Dirk hat uns herzlich begrüßt und uns mit kalten Astra-Willkommens-Bier, Brotzeit und Frühstück komplett mal versorgt.  Toller Typ, toller Service!
Die Wohnung ist super. Sehr gross (ca 100 qm) Altbau mit hohen Decken und richtig schönen alten Parkett. Wir hatten einen langen schmalen Balkon nach vorne zur Strasse und einen zweiten gemütlichen Balkon mit Lounge Möbeln zum Hinterhof. Und hier gibt es sogar zwei Schlafzimmer und eine Waschmaschine. Dirk hat uns mit vielen hilfreichen Tipps versorgt, und im Hinterhof konnten wir sogar kostenfrei Auto parken und konnten uns das Parkhaus am Bahnhof sparen.


gemütlicher Pizza-Abend

Nachdem wir echt kaputt waren vom langen Autofahren, haben wir nur unsere Sachen ausgepackt, sind zum Supermarkt gegenüber und haben noch ein paar zusätzliche Lebensmittel eingekauft. Fürs Abendessen sind wir um die Ecke zu einem guten Italiener, den Dirk empfohlen hat, und haben uns vor Ort Pizza zum Mitnehmen bestellt. Beim verlassen unseres Hauses waren schon gleich zwei dunkelhäutige Jungs jointrauchend auf den Treppenstufen von unserem Hauseingang gesessen und der Italiener um die Ecke ist auch genau gegenüber einer Moschee. Und weil grad Ramadan war, sind viele muslimische Gläubige auch hier unterwegs gewesen und haben viel Essen in die Moschee getragen - dort fand wohl nach dem Sonnenuntergang ein Gemeinschaftsessen statt.  Hier haben wir dann gleich nach der Ankunft am ersten Tag auch den ersten Eindruck dieser multikulturellen Vielfalt dieses Viertels bekommen. Somit beendeten wir den Tag mit den ersten Eindrücken in unserer neuen Umgebung mit Cola, Bier, Pizza und einen gemütlichen TV Abend.


Tag 1 in Hamburg

Wir hatten natürlich eine lange Liste der Dinge, die wir sehen wollten, aber trotzdem haben wir erstmal ausgeschlafen. Iim Gegensatz zum Wetter in Amsterdam, hatten wir keine Hitze sondern es war kühl,grau und es regnete. Richtig widerliches Wetter. Wir haben erstmal ausgiebig gefrühstückt und sind dann zu Fuß mit Regenjacke und Schirm vor zum Hauptbahnhof zu den roten Stadtrundfahrt-Doppeldecker-Bussen. Was soll man sonst im Regen machen?
So saßen wir im warmen, trockenen Bus und ein cooler Hamburger Typ hat mit dem Mikro oben im Doppeldecker bei uns gesessen und die Rundfahrt lustig kommentiert. Und das für 15 Euro. Wir haben auch beschlossen erstmal eine ganze Runde mit zufahren - zur ersten Orientierung und weils trocken und lustig war. Mir hat erstmal nix was ich von der Stadt gesehen habe gefallen, lag aber sicherlich auch an dem Schietwetter - nass und grau.

 Stadtrundfahrt im alten Doppeldecker-Bus

 Blick auf die Fußgängerzone (sieht aus wie jede andere an anderen Orten)

 erster Blick auf die südliche Binnenalster mit der Alsterfontäne


So haben wir unter anderem also zum ersten Mal die Aussen- und Binnenalster, den Harvestehuder Weg (auch Straße der Millionäre genannt, bekannteste Bewohnerin in den Villen  Nr. 13 und 14 ist Jil Sander), die Fontenay Allee, die Messe, Esplanade, Neuer Jungfernstieg, Rathaus, Reeperbahn, Davidsstrasse, Blick in die Herbertstrasse, Hafentreppe und die Landungsbrücken- um nur mal einiges zu nennen vom Bus aus gesehen.  Es war schon informativ und der Typ am Mikro hatte coole Sprüche drauf und lustige Geschichten erzählt z. B. auch vor dem Türkischen Konsulat gibts ne kleine Ein-Mann-Polizeiwache mit zig Absperrgitter, darüber hat er coole Spässe gemacht warum er die wohl sammelt.


 Ein-Mann-Polizei mit Absperrgitter-Sammlung


 Villa am Harvestehuder Weg 

 Villa am Harvestehuder Weg

An den Landungsbrücken sind wir dann doch erstmal ausgestiegen und gleich direkt ins Hard Rock Cafe. Dort war es voller als voll, denn es war leider auch noch Harley Davidsen Treffen in Hamburg und wir haben auch das ganze Wochenende mit 30.000 Harleyfahrern plus Fans verbracht.
Nachdem wir im HRC einen Kleinigkeit gegessen und was getrunken haben, haben wir uns die Landungsbrücken  und auch die Anbieter der Hafenfahrten mal angesehen. Aber weil das Wetter  immer noch mies war, sind wir wieder in den nächsten Bus und den Rest der Strecke bis zum Hauptbahnhof gefahren. Im zweiten Teil der Stadtrundfahrt war die Dame am Micro überhaupt nicht lustig und so haben wir Orte wie die Speicherstadt, Strandkai, Hafencity ohne witzige Geschichten gesehn. Abends haben wir  zu Hause Brotzeit gemacht und uns nochmal für einen gemütlichen TV Abend entschieden.

 Wochenmarkt vor dem Museum für Völkerkunde


 Laeiszhalle und Johannes-Brahms-Platz

 Dammtorstrasse

 ALEX am Jungfernstieg
 
 St. Michaelis

 Davidstrasse
Die Davidstrasse verläuft von der Reepterbahn bis zum Fischmarkt. Hier ist ab 20 Uhr der bekannte und größte Strassenstrich Hamburgs,  auch die Herbertstrasse zweigt hier ab. Hier sorgt die berühmte Davidwache für Ordnung. Hier findet man auch den Friseur Harry - hier haben sich die Beatles in 1960 schon die Haare schneiden lassen
 Friedrichstrasse
Seitenstrasse der Davidstrasse - Kneipen, Party aber auch Spelunken und Abzocke

 Reeperbahn

 
 An den Landungsbrücken gibts jede Menge Schiffe
für die Hafenrundfahrten

 Landungsbrücken mit Elbphilharmonie im Hintergrund


 Grosse Hafenrundfahrt

HardrockCafe Hamburg


 Bruschetta

 Pommes und Warsteiner an der Bar im Hard Rock Cafe Hamburg

  Multi-Kulti
Blick aus unserem Fenster in St. Georg -
Wir beten hier - sie sind herzlich eingeladen

Abendessen - Avocado mit Tomaten


Tag 2 in Hamburg
Das Wetter war immer noch nicht wirklich besser, grau und regnerisch. Wir verzichten deshalb auf den Hamburger Fischmarkt, der Sonntags stattfindet. Laut Internet-Kritiken ist es eher ein Rummel, 70.000 Menschen - eng und überfüllt, Ramsch und Blumen statt Fischsemmel und mit vielen betrunkenen Partygängern die noch die Samstagnacht ausklingen lassen. Nee - Danke, dafür steh ich nicht auf.
Wir frühstücken lieber in unserer gemütlichen Altbau-Wohnung und machen einen Spaziergang zur Alster. Wir wussten das durch den Marathonlauf und die Harleyfahrer viele Strassen und am Hafen gesperrt waren. Deshalb haben wir den Hafen gemieden und sind durch St Georg gelaufen. Vorbei an den Trinker und Junkies am Hansabrunnen, an der ein oder anderen Gay Kneipe, am Hotel Atlantic Kempenski (wo Udo Lindenberg in der Präsidentensuite seit über 20 Jahren wohnt) immer Richtung Alsterufer - und wurden dann erstmal vom Marathon ausgebremst, denn der Lauf war schon voll im Gange genau an der Alster entlang und das Publikum am Streckenrand machte voll Stimmung. Bei einer kleinen Lücke sind wir dann zwischen den Läufern durchgehuscht zur anderen Strassenseite und zum Fußweg am Alsterufer. Über die Kennedybrücke sind wir dann auf der anderen Seite am neuen Jungfernstieg entlang geschlendert bis zum Jungfernstieg, wo wir eine Lunchpause im Alex am Jungfernstieg machten. Wir konnten zwar draussen auf deer Terrasse unter einem grossen Sonnenschirm sitzen, wurden aber wenn auch nur minimal, leider ein wenig beim Essen eingeregnet.

Heilige Dreieinigkeitskirche St. Georg

Kunst im öffentlichen Raum: 
 Horst Hellinger 1987 - Stelen aus Schiffsstahl 
wenn der Wind weht, wiegen sich die 24 Bleche sanft; 
sie stammen von Schiffen die im Hamburger Hafen abgewrackt wurden
und sind jetzt mit Graffitis überzogen


 Atlantis Kempinski Hotel
Hier wohnt Udo Lindenberg seit über 20 Jahren in der Präsidentensuite




Hella Halbmarathon und die Erdinger Powerzone auf der Kennedybrücke


Blick auf die Außenalster
Schwanennest an der Außenalster


Binnenalster - am neuen Jungfernstieg entlang

Stufen des Jungfernstiegs

 Lunch im Alex - Heisse Zitrone gegen die Kälte
Blick auf die Alsterfontaine

 Lunch:
Ofenkartoffel mit Pullpork und Ceasar Salad

Frisch gestärkt liefen wir noch weiter zum Rathausmarkt und über die Mönckebergstrasse zurück zur Ferienwohnung. Wir waren ca. 6 km unterwegs und den Rest des nachmittags verbrachten wir noch mit relaxen und auch aufhübschen, denn wir hatten ja noch ein Date: Dinner in der Bullerei von Tim Mälzer und danach auf´n Kiez.



  An der kleinen Alster mit Blick aufs Rathaus

 Rathaus und Rathausmarkt

 Blick auf die Alsterarkaden



   Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege
Liebesschlösser


 An der Mönckebergstrasse entlang - 
OMEN Shop und das Levantehaus, Shopping mit Charme und Stil



Die Lage der Ferienwohnung war echt gut - schnell zu Fuss zum Berliner Tor und mit der S-Bahn direkt in 12 Minuten zur Sternschanze. Die Bewohner des Schanzen-Viertels haben eine besondere Vorliebe für Kultur und Konzerte und Hippieflair und alternativ. Hier sitzen das Publikum auch am Bordstein mit einem Bier in der Hand (erinnert an die Neustadt in Dresden).
Hier findet man Strassenfeste, Flohmärkte und Live-Musik und Nachbarschaft ist sehr wichtig. Aber hier gibts auch die Schattenseite - Demonstrationen und nicht jedes Geschäft hier wird toleriert. Leider gibt es hier auch eingeworfene Schaufenster, Brennende Autos und Polizei-Einsätze. Berühmt hier ist die Rote Flora - das besetzte Haus - das Zentrum der Autonomen, der linksradikale Widerstand.
Wir waren sehr früh vor Ort und haben uns deshalb gleich mal im Viertel umgesehen, weil ich ja eh die Rote Flora auf meiner Liste stehen hatte. Also sind wir die Susannenstrasse und das Schulterblatt entlang gelaufen (das war alles noch vor den Ausschreitungen, bevor die Autos gebrannt haben und man dieses Viertel in den Medien kurz danach zum G20 Gipfel gesehen hat).
Ich war aber hier schon sehr erstaunt. Es gibt viele coole Locations, aber die Häuserwände, Fenster und Türen waren zum Teil extremst zugeklebt mit Plakaten oder auch zugesprüht, das grenzt ja schon an Vandlismus. Ganz schön krasser Gegensatz zum sauberen und feineren Gelände/Gebäude wo u.a. die Bullerei untergebracht ist, und das ist ein paar Schritte nur entfernt.

Haltestelle Sternschanze

Streetart im Schanzenviertel
Kind mit Hase/Amy Winehouse





Strassenkunst Susannenstraße/Rosenhofstrasse



 Die Rote Flora
Die Rote Flora ist das Symbol der Autonomen Szene, seit Jahrzehnten besetzt von Radikalen Linke Aktivisten. Autonom organisiert, staatliche Gelder und Sponsoring werden von den Besetztern abgelehnt. Überschüsse fliessen in den Erhalt des Gebäudes und politische Kampagnen. Beim G20 dieses Jahr kam es zu extremen Ausschreitungen mit Ihrer "Welcome to Hell"-Demo: Brennende Autos, geplünderte Geschäfte und Barrikaden in den Straßen. Ohne Worte...und die Stadt und Anwohner sind machtlos. 


Restaurants und Kneipen am Schulterblatt gegenüber der roten Flora

73 - Kulturzentrum
Kultur und Subkultur unter einem Dach


Zur Bullerei - Vorneweg -  tolles Ambiente in einem alten roten Backsteinhaus. Es gibt hier zwei Bereiche:
Das Deli auch für den Mittagstisch - hier gibts kalte und warme Speisen, wie Burrata, Waldorfsalat, Tagesgerichte aber auch Nudeln mit Bolognesesosse und Burger.
Das Restaurant (Reservierung notwendig - am Besten eine Gute Zeit im voraus, wenn man nicht erst nach 21 Uhr einen Tisch will). Das Restaurant ist irgendwie cool eingerichtet, der Service sehr nett und aufmerksam. Es war voll und entsprechend hatte auch der Service echt viel zu tun. Die Menükarte hat überwiegend Fleisch und Fisch, aber es wird sich auch um Vegetarier, Veganer und Allergiker gekümmert - einfach die Servicekraft ansprechen und man bekommt ein entsprechendes Essen.

Vor der Bullerei

 Der Aussenbereich

 
Im Eingangsbereich der Bullerei

 
 Blick von unserem Tisch

 Kunst - What the Fuck is Heimat?


 

 

 Blick in den Gastraum
 
Die Preise sind natürlich wie erwartet hoch. Das Essen, die Getränke - richtit gut, aber das Allgäuer Bullen-Steak von meinem Schatz hat nicht dem hohen Preis von 80 Euro entsprochen.
Fazit von mir für die Bullerei - wir haben es gesehen und für gut befunden. Aber nix wo wir ein   zweites Mal hingehen würden, vielleicht ins Deli - aber es nicht wirklichen diesen WOW Faktor.Wir haben auch noch andere getroffen, die das gleiche sagten. Aber wir waren halt jetzt auch mal da. Mit Apertif und Getränken kann man zu Zweit schnell mal 200 Euro anlegen. 
Hier kommt man her wenn man mal bei Tim Mälzer essen oder ihn auch sehen will - leider war er gerade nicht da (sondern für Kitchen Impossible on Tour).
 
 

Nach dem Essen sind wir mit der S-Bahn dann weiter nach St. Pauli ins auf die Reeperbahn.
 

St. Pauli ist der toleranteste Stadtteil Hamburgs und hier findet man Yuppies, Punker, Touris, Obdachlose, Prostituierte, Partypeople. Hier ist der Hamburger Kiez - das ist die Amüsiermeile,die geile Meile mit Reeperbahn, die Große Freiheit, der Hamburger Berg und dem Hans-Albers-Platz. Hier in Hamburg hatten sogar die Beatles ihren ersten Auftritt in den 60zigern im Club Inda. Hier ist die berühmte Zur Ritze, das Lokal ohne Fenster wo man auch Jan Fedder und Olivia Jones antrifft.  Aufm Kiez gibt es Musik, Musical, Travestie, Theater und Sex. Die "Mädels mit ihren Bauchtaschen" stehen am Hans-Albers-Platz oder Davidstrasse. Für 30 Euro gibts 15 Minuten oben in den Räumlichkeiten über dem Bürger King gegenüber der Davidwache (lt. Aussage einer der Mädels). Aber Achtung Jungs, es gab schon Fälle von Touri-Abzocke. Und dann gibts natürlich die Mädels in den Fenstern der Herbertstrasse. Hier ist es finanziell wohl sicherer, da man hier gerne Stammfreier gewinnt.
Man hört ja immer wieder was von diesem Viertel, denn es kann schon mal heiß her gehen bei dem Thema Alkohol, Drogen, Gewalt und Sex. Es gibt hier aber auch ein paar Spielregeln die man beachten sollte. Leute nicht anstarren weil sie anders sind, keine abfälligen Bemerkungen, nicht in Streitereien einmischen, Glasflaschenverbot am Wochenende von Fr. 22:00 bis Mo 6:00 (und Feiertagen) um zu verhindern diese als Waffe einzusetzen. Generelles Waffenverbot (einschl. Pfefferspray und Schweizermesser). Bestellungen am Besten nur nach Getränkekarte um später Ärger  beim Zahlen zu vermeiden, Koberer vor dem Sex-Club mit einem Nein Danke abwehren, das reicht - die machen auch nur Ihren Job.

"Das gibts nur auf der Reeperbahn bei Nacht...."
Die Große Freiheit, die berühmte Seitenstrasse in St. Pauli. Hier sind Kneipen, Clubs, Bars Tür an Tür. Keine Angst vor Türstehern, wenn man nicht voll besoffen ist wird man nicht abgewiesen. Bei Taschenkontrollen werden Getränke und Pfeffersprays zwar abgenommen, bekommt man aber beim Verlassen später wieder.
Im Tunnel, Superfly, HALO und Shooters feiert man bei Techno/House/RnB und E-Musik, in der Nr. 7 ist Partystimmung pur,  Im Dollhouse gibts gepflegte Stripshows, im O`Brians gibts Live Musik, Tja bei Olivia Jones hat man die Auswahl zwischen Olivias Show Club - dafür ist sie ja bekannt, denn das ist Cabaret und Kult und in der Oliva Jones Bar wird bis früh in den Morgen bei Charts, Schlager und Oldies gefeiert, gesungen und geschunkelt und jede Nacht um halb eins wird Hans Albers "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins.." gegröllt - hier treffen sich alle die Heten und Homos, Alte und Junge, Frauen und Männer. Und noch weiter hinten ist das Indra - where The Beatles played first...


 Die Große Freiheit, die berühmte Seitenstrasse in St. Pauli

 Große Freiheit 36  
Die Große Freiheit 36 ist  Hamburgs legendärer Musikclub, grosse Partylocation und Konzerthalle
und hier finden nicht nur Parties sondern auch Konzerte statt - hier waren schon die Backstreet Boys, Robbie Williams, Westernhagen u.v.m.


 Beatlesplatz
am 17.8.1960 starteten die Beatles ihre Karriere im Indra Club in Hamburg, 
spielten später noch in zwei weiteren Clubs bis Juli 1961 in Hamburg - damals noch zu fünft.

Indra Club - Where the Beatles played first



Auch hier wird gefeiert:
Am Hans-Albers-Platz findet man was zum Essen, Schlagermusik und  Live-Music in Pubs und Kneipen wo ausgelassen gefeiert wird, hier wirds auch international, im The Academy gibt ne Bühne und gefeiert wird am Wochenende bereits ab 13 Uhr bis open end, im London Pub gibts englisches Bier und Rugby, dann findet man hier auch die Party-Iren im Malones oder Murphy. Im Quer-Club gibts House und Partyklassiker auf zwei Etagen und im legendären Hans-Albers-Eck (Kiezkneipe). Hier rund um die Reeperbahn gibts soviele Kneipen - der Wahnsinn.


 Hans-Albers-Platz
 

 Spielbudenplatz
Das Herz der Reeperbahn, hier finden die Harley Davidson Tage statt, Grand Prix Party, Schlagermove, Reeperbahnfestival, Food Truck Festival, St. Pauli Nachtmarkt u.v.m.

 
 Die Tanzenden Türme 
hier kann man sehr gediegen ausgehen, entweder hoch hinaus in das Clouds. Toller Ausblick der etwas mehr kostet, es gibt auch Gourmetküche und/oder Cocktails auf der Dachterrasse. 
oder lieber tief unter die Erde in den Mojo Club - Bühne und Tanzboden für Jazz, Soul oder Bossa nova, Kontemporäre Elektronische Stile. Britisch inspirierte, internationale Clubmusik,


Tja was soll ich sagen - Kunterbunt ist es hier und es ist echt was los auf der Reeperbahn...nachts um halb eins...und wer Samstag durchfeiert, läuft über die Davidtreppe runter zum Fischmarkt, da kann man dann in der Fischauktionshalle bei Live-Musik jeden Sonntag ab 5 Uhr morgens  bis 12 Uhr mittags (weiter) tanzen. Let´s get the Pary started - in Hamburg


Tag 3 in Hamburg

Hurra es regnet nicht! Und der Himmel zeigt auch ein bisschen blau, nichts wie los mit der Bahn zu den Landungsbrücken zur Hafen-und Speicherstadtrundfahrt. Wir fahren mit Barkassen Meyer in der Barkasse und es ist die letzte mögliche Fahrt durch die Speicherstadt bevor der Wasserstand zu niedrig ist. Die Besichtigung der Speicherstadt ist immer vom Wasserstand abhängig. Bei Hoch- und Niedrigwasserständen ist das Durchfahren nicht möglich.
Das Wetter hält und auf dem Schiff erfährt man auch viel informatives über das was wir so vom Schiff aus sehen. Sehr interessant ist die Rundfahrt und gehört zu einem Hamburgbesuch unbedingt dazu. Auf der Tour fahren wir auf den Fleeten durch die historische Speicherstadt, an der neune Hafencity vorbei, sehen Trockendocks, Marineschiffe, Schleusen und  Containerterminals.

 
 Blockbräu an den Landungsbrücken

Liebesschlösser

 Fähre an den Landungsbrücken

 Auf der Barkasse in die Speicherstadt

Die Speicherstadt ist der weltgrösste historische Lagerhauskomplex
und steht unter Denkmalschutz. Die Lagerhäuser  haben jeweils auf einer Seite Anbindung ans Wasser und auf der anderen Seite an die Strasse. Sie stehen auf tausenden von Eichenpfählen.
Gelagert wurde Kaffee, Tee und Gewürze auf fünf Stockwerken. Es gibt 20 Brücken.


 
 An den Mauern erkennt man die unterschiedlichen Wasserstände
hier sind man bereits die Holzpfähle


 Fleetschlösschen, Cafe/Kneipe
 

 Greenpeace Komplex


 Lighthouse Zero 
Ein neues Wohnkonzept, zeitlos und gleichzeitig hochmodern fügt sich das Lighthouse in jede Umgebung ein, ob im oder am Wasser, in der Stadt oder im Gebirge


Die MS Amadea am CruiseCenter/Hafencity
Hier legen die grossen Kreuzfahrtschiffe regelmässig an
 (u.a. Queen Mary 2, AIDA, Mein Schiff etc.)


 Marco Polo Tower 
Wohnhaus in Hafencity - hier soll Klitschko eine Wohnung haben

 Elbphilharmonie

 Landungsbrücken 


 In der Lürssen Norderwerft wird gerade ein Schiff 
der Marine gewartet



 Streetart unter der Argentinenbrücke


 
 Durch die Ellerholzschleuse
 
Container Terminal

Container Schiff

Wieder an Land gibts erstmal Fish and Chips und dann laufen wir am Ufer entlang zur Elbphilharmonie. Ganz schön was los hier, aber nachdem wir es nach kurzem verstanden haben wie man hier rein kommt (einfach auch an die Schalter - da stand bei uns keiner an (alle waren vor den Automaten Schlange gestanden) und binnen einer Minute haben wir die kostenfreien Zutritt-Tickets und sind drin. Wartezeit ist gleich null für uns. Die Elbphilharmonie ist interessant und auch draussen kann man komplett rumgehen und hat eine tolle Aussicht - auch für mich mit Höhenangst war es zu machen, auch wenn ich innen an der Wand entlang gehen musste. Wir laufen noch kurz zu der Kaffeerösterei in der Speicherstadt. Leider ist es voll aber wir lassen uns im Shop gut beraten und kaufen noch ein paar Kaffebohnen. Danach sind wir durch mit Sightseeing und fahren zurück in unsere Wohnung und lassen den Tag gemütlich ausklingen. Am nächsten Morgen gehts dann weiter zum Timmendorfer Strand, was ja fast um die Ecke ist (70 km).

 
 Fish und Chips

 Das Feuerschiff - Restaurant

 In der Elbphilharmonie

Terrasse Elbphilharmonie

 In der Elbphilharmonie

Rolltreppe in der Elbphilharmonie

Blick von der Elbphilharmonie auf den Hafen
 
Blick von der Elbphilharmonie auf die Speicherstadt

 Zu Fuß zur Speicherstadt

 ein Minion in der Speicherstadt

 
In der Speicherstadt Kaffeerösterei

Tag 4 in Hamburg

Auch wieder heisst es Abschied nehmen. Dirk kommt nochmal vorbei und wir trinken noch nen Kaffee gemeinsam. Ja, die Wohnung hat uns echt richtig gut gefallen und Dirk haben wir auch schnell ins Herz geschlossen. Vielleicht hätte uns Hamburg bei Sonne und blauen Himmel besser gefallen, vielleicht gibts noch schönere Ecken oder anderes sehenswertes. Aber zumindest haben wir mal einige der typischen Touri-Sehenswürdigkeiten gesehen.Und wer weiß, man sieht sich oft zweimal und sag niemals nie...


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